Urlaub in Nordfriesland (Kreis)
Ein Spaziergang auf einem Deich. Ruhe. Dem gestressten Urlauber begegnen kilometerweit fast keine Menschen. Unten Vogelrufe über dem geheimnisvollen Wattenmeer. Schafe weiden auf endlosen Grasflächen. Eine steife Brise weht den vielbeschäftigten Kopf frei. Wo findet man dies noch? An der Nordsee. Besonders ursprünglich im Kreis Nordfriesland.
Der nördlichste Landkreis Deutschlands liegt in Schleswig-Holstein. Im Norden lockt das ebenfalls idyllische Dänemark mit Tagesausflügen. Im Osten wird Nordfriesland vom Kreis Schleswig-Flensburg und im Süden von Dithmarschen begrenzt. Im Westen liegt nur noch eines: die Nordsee, die Nordfriesland seit Jahrhunderten formt, insbesondere durch Sturmfluten und Landgewinnung. Zwei Naturräume prägen die Landschaft: die flache Marsch (vom Meer gewonnenes sattes Weideland) und die leicht hügelige Geest (durch Sandablagerungen während der Eiszeit entstanden).
Hauptort und Sitz der Kreisverwaltung ist Husum. Die "graue Stadt am Meer" wurde europaweit durch ihren Sohn, den Dichter und Juristen Theodor Storm, bekannt. So lockt ein Besuch des Storm-Museums, das Schloss und der historische Hafen.
In mehreren kleinen Häfen liegen die hübschen Kutter der Krabbenfischer. In ganz Nordfriesland können frischer Fisch, Muscheln und Nordseegarnelen ("Krabben") genossen werden. Besonders typisch für die zahlreichen Fachwerkhäuser mit Reetdächern ist der "Rote Haubarg" bei Witzwort mit Restaurant und Museum.
Die Gezeiten prägen die Landschaft. Die meterhohen Unterschiede zwischen Ebbe und Flut sind viel größer als an Ostsee und Mittelmeer. Dadurch konnte sich das Wattenmeer als einmalige Kulturlandschaft mit seinen Wattwürmern, Pflanzen ("Quellern") und Vögeln ausprägen. Neben dem bekannten Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer mit geführten Wattwanderungen gibt es 33 weitere Naturschutzgebiete in Nordfriesland.
Möchte der Gast bei seiner Unterkunft den gewohnten Standard, wählt er ein übliches Hotel. Ursprünglicher und landestypischer steigt er in einer der zahlreichen Pensionen oder Ferienwohnungen von oft noch Plattdeutsch sprechenden Zimmerwirten ab. Der nordfriesische Menschenschlag ist im Allgemeinen ruhig, ein wenig knorrig aber durchaus gastfreundlich, wenn man sich auf ihn einlässt. Die Nordseeluft mit ihrem hohen Salzgehalt ist neben Menschen mit Atemwegserkrankungen, Allergikern auch Gesunden zu empfehlen.
Ganz im Nordwesten Nordfrieslands lockt, nach einer Bahnfahrt über den Hindenburgdamm, die Prominenten-Insel Sylt. Weitere erholsame Inseln: Amrum, Föhr, Pellworm und die einsamen Halligen. Der weiteste Sandstrand ist in Sankt Peter-Ording. Seebüll, das Museum mit den Bildern des Malers Emil Nolde, in Neukirchen (grenznah zu Dänemark) kann besucht werden. Der pittoreske Hafen von Tönning und das Holländerstädtchen Friedrichstadt mit seinen Grachten locken.
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* Foto oben: Leuchtturm bei Westerhever © Viola sonans, Wikimedia Commons [CC-BY-SA-3.0]
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